Mehr Kund*innen über die Website gewinnen: Warum eine Website allein nicht mehr ausreicht

Mehr Kund*innen über die Website gewinnen: Warum eine Website allein nicht mehr ausreicht

Du hast es geschafft – mit Zeit und harter Arbeit ist deine Website ENDLICH fertig geworden! Doch statt, dass jetzt regelmäßig neue Anfragen in dein Postfach eintrudeln, herrscht Stille und es passiert nicht wirklich was:

Du zweifelst an den Farben der Buttons, ob du die richtigen Fotos ausgewählt hast, noch ein Zertifikat fehlt und ob die Worte vielleicht nicht professionell genug klingen – doch in den allermeisten Fällen ist das Problem ein ganz anderes.

Spoiler-Alert: Es liegt NICHT an der Schriftart, dem Header-Bild oder daran, dass du noch kein „Bekannt aus“-Banner hast. Es liegt daran, dass du deine Website wie einen schönen Flyer behandelst, statt wie deine beste Mitarbeitern – die sie eigentlich sein könnte.

Lohnt es sich überhaupt noch, in seine Website (und damit in sein Business) zu investieren?

Bestimmt ist es an dir auch nicht spurlos vorbeigegangen: Die Zeiten ändern sich massiv, neben exponentiellem Wachstum im Technologiebereich (hallo KI), Krisen, Kriegen, krass hoher Inflation und absoluter politischer Depristimmung (Hi aus den USA 😭) merken wir alle, dass die Investitionsbereitschaft bei vielen abnimmt.

Heißt konkret: Unsere Kund*innen werden vorsichtiger, bevor sie etwas kaufen, gerade bei größeren Summen überlegen sie länger, werden eher Ratenzahlung wählen.

Und während du dich fragst, ob sich das alles überhaupt noch lohnt, postet deine Konkurrenz fröhlich weiter Content und scheint irgendwie immer neue Kund*innen zu bekommen. Frustrierend? Absolut. Aber auch ein Zeichen dafür, dass es definitiv funktioniert – nur eben anders, als du denkst.

Trotzdem wächst der ganze Online- , Coaching- und Dienstleistungsmarkt immer weiter (Quelle z.B. hier) und du denkst vielleicht: Ohje, dann habe ich ja auch viel mehr Konkurrenz? Das stimmt zwar, aber während du vielleicht vor 10 Jahren noch für verrückt erklärt worden wärest, wenn du eine Online Hypnosesitzung zum Abnehmen besucht hättest, sind Online-Dienstleistungen und Coachings heute salonfähig geworden und nehmen mehr und mehr in den Alltag Einzug. Das bedeutet dann widerum für dich: Es lohnt sich absolut noch, denn auch der Markt, der Bedarf, die Akzeptanz wächst weiter!

Die gute Nachricht: Deine Konkurrenz macht (wahrscheinlich) die gleichen Fehler wie du

Während alle um die schönsten Instagram-Kacheln kämpfen und sich Sorgen um die perfekte Handschriftart machen, übersehen sie die entscheidenden Punkte, die ich dir gleich zeige. Das bedeutet: Wenn DU diese Punkte umsetzt, hast du einen krassen Vorteil.

In diesem Blogartikel möchte ich dir zeigen, warum du vermutlich mit der bisherigen „hübschen Visitenkarten-Website“ heutzutage nicht mehr viel reißen kannst, und was stattdessen immer wichtiger wird.

Warum Mut immer belohnt wird

Ich hab’s schon erwähnt: Mehr Leute wollen online, aber es gibt auch mehr und mehr Angebote „da draußen“. Um also herauszustechen in dem vollen Markt, darfst du gerne einzigartig sein. Und deine Besonderheiten dann auch auf deiner Website zeigen.

Aber Achtung: Einzigartig heißt NICHT, dass du einen neongrünen Hintergrund brauchst oder dein Profilfoto im Astronautenanzug machen sollst (außer das passt wirklich zu dir – dann go for it! 🚀). Es geht darum, dass deine Persönlichkeit, deine Art zu arbeiten und deine Meinung zu deinem Thema durchscheint.

Hier mal zwei meiner Lieblingsexemplare – da weißt du einfach genau „Lieb ich“ oder „Geht gar nicht“ – und Emotions, Baby ist das, was wir bei unseren Besucher*innen auslösen wollen! Denn gähnende Langeweile oder ein neutrales „Aha“ ist NICHT das, was dich in Erinnerung bleiben lässt.

(Klick auf die Bilder, um sie zu vergrößern):

Also bei einer Sache stimmst du mir sicher zu: Solche Texte, Bilder, Eindrücke wirst du nicht sofort wieder vergessen, oder?

Quick-Test: Ist deine Website mutig genug?

Stell dir vor, du schickst deine Website an deine beste Freundin und fragst sie: „Würdest du (abgesehen von den Fotos) sofort erkennen, dass das meine Website ist, auch wenn mein Name nicht draufstehen würde?“

Falls die Antwort „Nee, könnte eigentlich auch von jedem Coach/jeder VA/jedem Designer sein“ lautet, dann weißt du, woran du arbeiten darfst.

Deine Positionierung: Spitz oder für alle?

Bestimmt erzählen dir noch einige, dass du keine spitze Positionierung brauchst und auf jeden Fall alles für alle anbieten kannst. Naja, möglich ist immer alles, aber meiner Meinung nach machst du es dir unnötig schwer mit dem „Alles für alle“ (Peoplepleaser?)-Ansatz.

Lass mich das mal an einem kleinen Beispiel verdeutlichen:

Du bist vielleicht virtuelle Assistentin und kennst dich im Online Marketing Bereich gut aus. Das heißt, du kannst eigentlich E-Mail Marketing ganz okay, hast du auch schon Social Media Erfahrung und Texte schreiben ist auch in Ordnung. Und weil du dich auch mit Technik gut zurecht findest, arbeitest du dich für deine Kund*innen einfach in alle Tools ein, die sie so brauchen – egal, ob Zoom, Webinar, ablefy, digistore, Canva – du kriegst das schon hin.

Wie schwierig wäre es jetzt wohl, deine Website-Besucher*innen genau da abzuholen, wo sie stehen?

Jemand, der gerade an einer Active Campaign Automation verzweifelt, hat einfach ganz andere Herausforderungen als jemand, der keine Resonanz auf seine Instagram Posts bekommt.

Es wäre für dich fast unmöglich, die Texte auf der Website so konkret, so präszie, so emotional zu schreiben, dass ein potentieller Kunde da denkt: Hey cool, die versteht genau wie es mir geht und was ich gerade brauche! Stattdessen wirst du eher allgemein bleiben müssen, damit die Texte für all deine Unterbereiche passen. Oder es wird einfach sowas von lang und unübersichtlich, dass du fast alle beim Scrollen verlierst – auch keine Lösung! Von der fehlenden Klarheit und dem Übersichtschaos für deine Besucher*innen mal abgesehen – du kennst das sicher auch, dass es im Supermarkt mit 10.000 Marmeladen schwieriger ist sich zu entscheiden, als wenn es nur je 1x Erdbeer und 1x Aprikose gibt.

Das „Aber was ist, wenn…“-Dilemma

Ich weiß, ich weiß. Jetzt denkst du: „Aber was ist, wenn ich mich zu spitz positioniere und dadurch potentielle Kund*innen verliere?“

Hier die Wahrheit: Du verlierst sowieso potentielle Kund*innen. Nämlich die, die nicht kaufen, weil sie sich nicht verstanden fühlen. Du möchtest aber lieber 10 Besucher*innen, die GENAU wissen, dass du die Richtige für sie bist, als 100, die sich denken „Naja, vielleicht kann die mir helfen… aber eigentlich bin ich mir nicht sicher.“

Also, nehmen wir im Gegenzug zum Beispiel oben mal an, du arbeitest dich in eine Teilbereich supergut ein und bist DIE absolute Profifrau für Launchmails. Deine Launchmails sind sowas von gut, dass du bei deinen Kund*innen die Conversionrates (also wie viel % kaufen) von durchschnittlich 1-2% auf 15-20% erhöhst. Natürlich kannst du da viel viel viel konkreter werden, genau die Beispiele aus dem Alltag herauspicken, an denen deine Kund*innen täglich verzweifeln – sie wollen z.B. nicht marktschreierisch sein, nicht nerven mit den vielen Mails, nicht zu pushy und aufdringlich werden und wissen oft gar nicht, wie genau sie den Wert ihrer Angebote rüberbringen sollen. Oder sie hängen an der Technik fest und wissen nicht, wie sie die Formulare in ihre Website bekommen. Oder brauchen strategischen Rat, wie sie ihre E-Mail Liste mit Tags am besten segmentieren können (du siehst – selbst hier gibt es noch mehr als genug „Material“, dass du ansprechen kannst).

Okay, halten wir also fest: Konkrete, eher spitze Positionierung, klares Angebot.

Sind deine Besucher*innen schon so weit, dass sie kaufen wollen? (Awareness-Stufen)

„Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“. Redewendung aus dem Marketing

Abgesehen davon, dass wir fast alle unsere Websites viel zu sehr aus unserer Perspektive erstellen, statt wirklich für potentielle Kund*innen eine optimale Kundenreise zu bieten, vergessen wir eins fast immer:

Ein Großteil der Menschen ist noch gar nicht soweit, zu investieren. Dafür kannst du dir einmal die 5 Bewusstseinsstufen anschauen:

(Die Grafik stammt glaube ich von Tim Gelhausen)

Ganz oft denken wir, dass Menschen schon in Stufe 4 und 5 zu uns kommen und ihnen alles klar ist. Du schreibst also deine Texte, suchst die Bilder raus und erstellst deine Angebote in der Annahme, dass deine Besucher*innen alle schon:

  • ganz viel Problembewusstsein haben
  • nur noch das passende Angebot und ein paar Testimonials sehen müssen
  • dann kaufen!

Der Großteil der Besucher*innen wird aber stattdessen eher soweit sein (hat also weniger Problembewusstsein, braucht dafür aber mehr Zeit, um das Ganze zu verstehen, dir zu Vertrauen etc.):

Das heißt, du musst noch mehr Fokus darauf legen, das Problem erst einmal klar zu machen. Zu zeigen, dass es überhaupt ein Problem ist und woran man es im Alltag erkennt (Dafür ist ein Blog fantastisch geeignet!). Und ihnen Zeit geben (dafür braucht es einen Newsletter – dazu kommen wir aber erst im nächsten Abschnitt).

Ein typisches Beispiel aus der Praxis:

Du bietest Steuertipps für Selbständige an und denkst: „Die kommen zu mir, weil sie Steuern sparen wollen.“

In Wirklichkeit kommen sie aber zu dir, weil sie:

  • Nachts nicht schlafen können vor Angst vor dem Finanzamt
  • Sich wie Betrüger fühlen, obwohl sie nichts falsch gemacht haben
  • Keine Ahnung haben, ob sie ihre Rechnungen richtig schreiben
  • Panik bekommen bei dem Wort „Betriebsprüfung“

Merkst du den Unterschied? Steuern sparen = rationale Entscheidung. Endlich wieder ruhig schlafen können = emotionale Entscheidung. Und Menschen kaufen emotional.

Super, den Punkt hast du also auch berücksichtigt und deine Website-Inhalte entsprechend angepasst.

Aber: Auch wenn du das alles richtig gemacht hast, wird ein Großteil deiner Besucher*innen immer noch nicht kaufen. Dafür braucht es dann unseren nächsten Punkt:

Warum eine Website ohne Newsletter nicht mehr verkauft

Deine Website sieht super aus, die Positionierung ist perfekt, deine Texte sind super stimmig? Herzlichen Glückwunsch, dann hast du einen großen Teil schonmal richtig gemacht! ABER: Die meisten Besucher*innen sind noch nicht kaufbereit, wenn sie deine Website zum ersten Mal sehen (insbesondere, wenn du kein Online-Shop ist und sie nicht gezielt nach einem Produkt suchen).

Sie sind vielleicht neugierig, haben ein Problem im Hinterkopf – aber kennen dich ja noch gar nicht (und du weißt selbst, wie „gern“ du von jemandem etwas kaufst, der dich auf der Straße anquatschen würde).

Die harte Wahrheit über Website-Besucher

Hier ein paar Zahlen, die dir vielleicht nicht gefallen werden:

  • ca. 99,5% deiner Website-Besucher*innen kaufen NICHTS beim ersten Besuch
  • Die meisten bleiben nur maximal 15 Sekunden auf deiner Seite (und das auch nur, wenn sie die ersten 3 Sekunden überzeugen)
  • Ohne Newsletter verlierst du diese Menschen in den meisten Fällen für immer (wer bookmarked sich heute noch Websites, um dann später nochmal dahin zurück zu kommen?)

Das heißt: Du investierst Stunden in perfekte Texte, suchst das beste Foto aus, optimierst jeden Button – und dann kommen 100 Menschen auf deine Website und 98 verschwinden für immer im Internet-Nirwana.

Ziemlich deprimierend, oder? Außer… du hast einen Newsletter.

Wusstest du, dass 88% aller Menschen weltweit täglich (mindestens 1x) ihre Mails checken?

Darum kommt genau hier der Newsletter ins Spiel, oder besser noch: Ein Newsletter-Funnel, der von einem perfekt auf dein Angebot abgestimmtes Freebie (0 Euro Produkt) über eine Willkommenssequenz, in der du dich und deine Arbeit vorstellst, Problembewußtsein schaffst und Lösungen aufzeigst, bis hin zu einem Angebot führt.

Newsletterfunnel

Ein Newsletter-Funnel in der Praxis (Beispiel):

Tag 1: Willkommen + Freebie Auslieferung
Tag 3: Ein typischer Fehler, den deine Zielgruppe macht (Problembewusstsein schaffen)
Tag 5: Deine Geschichte – warum machst du das, was du machst?
Tag 7: Eine kleine Lösung, die sie sofort umsetzen können
Tag 10: Case Study oder Erfolgsgeschichte
Tag 14: Dein Angebot mit einem zeitlich begrenzten Bonus

So werden aus flüchtigen Website-Besucher*innen innerhalb von zwei Wochen „warme“ = dir wohlgesonnene Kontakte, die dich schon ein bisschen kennen, dir zumindest mehr vertrauen als vor 2 Wochen und von denen jetzt zumindest wesentlich mehr dazu bereit wären, etwas von dir zu kaufen.

Quellen sagen, dass du mit einem Invest von 1 Euro in deine Newsletter-Liste (z.B. durch Werbeanzeigen oder umgerechnet auf deinen Zeiteinsatz) im Schnitt 36 Euro wieder herausbekommst (siehe hier) – das schafft kein anderes Marketinginstrument, dagegen kann auch Instagram einpacken.

Warum du dir eine Website ohne Reichweite eigentlich sparen kannst

Du hast jetzt gesehen, dass eine Website mit einem Newsletter schonmal viel viel besser funktionieren kann, also wenn du darauf hoffst, zufälligen Besucher*innen etwas zu verkaufen. Sicherlich auch hier nicht 100% – aber ganz bestimmt mehr als die 0,5% der Website-Besucher*innen. Und im Idealfall endet dein Newsletter natürlich auch nicht aprupt nach 2 Wochen, sondern du schickst weiterhin regelmäßig Mehrwert, Unterhaltung & Co. an deine wachsende Liste.

Prima – Newsletter hast du also auch (zumindest gedanklich) abgehakt? Dann bist du schonmal einen großen Schritt weiter!

Trotzdem gibt es dann natürlich noch ein riesiges Problem: Ohne Besucher*innen ist deine Website wie ein Laden ohne Kundschaft, da wird einfach nicht viel bei rauskommen.

Dass du dich um deine Sichtbarkeit kümmerst, muss in der Selbständigkeit eine Selbstverständlichkeit werden. Marketing gehört einfach dazu. Aber müssen wir uns das Ganze extra schwer machen? Meiner Meinung nach: Nö!

Der Reichweiten-Mythos, den fast alle glauben

„Ich brauche 10.000 Follower, bevor ich etwas verkaufen kann!“ – Nope. Es gibt auch Coaches mit 500 Instagram-Followern, die sechsstellig verdienen. Und andere mit 50.000 Followern, die strugglen.

Der Unterschied? Die ersten 500 sind die RICHTIGEN Menschen. Die anderen 50.000 sind zwar nett für das Ego, aber kaufen nicht.

Damit du es dir also nicht so schwer machst mit dem Reichweitenaufbau habe ich folgenden Vorschlag für dich: Statt ganz altmodisch jede Woche epische Artikel zu bloggen, 5x die Woche auf Instagram was zu veröffentlichen und täglich deine Story zu unterhalten und dich damit in ein System zu quetschen, was für unabhängige Singles mit 80 Std. Zeit die Woche vielleicht super funktioniert aber für Normalsterbliche extrem viel Aufwand bedeutet, schau doch mal, wie du für dich entspannter Sichtbarkeit umsetzen kannst:

  • Welche möglichen Kooperationspartner gibt es für dich?
  • Welches Medium ist das richtige für dich?
  • Muss es wirklich ständig neuer Content sein, oder kannst du zu deinen Angeboten passende Fragen herausfiltern und beantworten?
  • Wie lässt sich der Content recyclen?
  • Wie kann dich die KI dabei unterstützen?
  • Welcher Kanal funktioniert für deinen Bereich vielleicht viel besser, als du wusstest – hast du dir zum Beispiel mal Pinterest oder Youtube angeschaut?

Content-Recycling leicht gemacht:

Aus einem guten Blogartikel können werden:

  • 5 Instagram-Posts
  • 10 LinkedIn-Artikel
  • 1 YouTube-Video
  • 3 Newsletter
  • 20 Pinterest-Pins
  • Unendlich viele Story-Ideen

(Also das nur als Beispiel, es wäre ziemlich wahnsinnig, auf so vielen Plattformen gleichzeitig aktiv sein zu wollen 😅). Aber was ich sagen will: Du kannst eigentlich immer viel viel mehr aus einem guten Contentstück herausholen, als du denkst.

Du musst das Rad nicht jeden Tag neu erfinden. Ein richtig guter Inhalt kann dir monatelang Content-Ideen liefern. Wenn du ihn dann noch perfekt auf dein Kernangebot ausrichtest … spitze!

Sehr sehr viele halten sich mit spontanem Posten einfach sehr beschäftigt, ohne, dass der Content strategisch auf ein Ziel hinleitet – ich glaube, das ist sogar eine der Haupt-Zeitfresser bei den meisten Selbständigen.

Der Realitätscheck: Was deine Website WIRKLICH braucht

Wenn du über deine Website noch kaum oder keine Kund*innen gewinnst, ist das Problem wohl nicht, dass der Button-Radius 5px statt 8px hat. Das Problem ist eher nicht, dass das Blau vielleicht zu kräftig ist. Und das Problem ist definitiv nicht, dass du noch kein professionelles Fotoshooting hattest.

Was deine Website WIRKLICH braucht:

1. Einen klaren ersten Eindruck
Innerhalb von 3 Sekunden sollte klar sein: Wer bist du, was machst du, für wen ist das? (hol dir meinen kostenlosen Startseitenguide, der dir dabei hilft).

2. Emotionale Texte statt Feature-Listen
Nicht: „Ich biete Newsletter-Marketing.“
Sondern: „Schluss mit E-Mails, die niemand öffnet – ich zeige dir, wie deine Newsletter zu kleinen Verkaufsgesprächen werden.“

3. Einen logischen Weg zum Newsletter
Überall auf deiner Website sollte klar sein: „Hier kannst du dich eintragen und bekommst dafür das hier.“

4. Beweise, dass du dein Versprechen hältst
Case Studies, Testimonials, Vorher/Nachher – aber nicht irgendwelche, sondern die, die GENAU das Problem ansprechen, das deine Traumkunden haben.

5. Traffic, der zu dir passt
Lieber 10 Besucher*innen pro Tag, die dein Angebot brauchen, als 1000, die nur zufällig vorbeigestolpert sind, weil sie sich deine Welpenfotos anschauen wollen.

Was du ab heute lassen kannst:

  • Stundenlang über Farbkombinationen grübeln
  • Dich mit anderen Websites vergleichen („Die sieht ja viel professioneller aus…“)
  • Jeden Monat das Layout ändern
  • Oder noch schlimmer: Jede Woche das Angebot auf deiner Website ändern (ich hab’s versucht – hat nichts gebracht😂)
  • Dir Sorgen machen, ob du dein Angebot billiger machen solltest, damit endlich jemand kauft

Der größte Hebel liegt nicht im nächsten Website-Relaunch, sondern darin, dass Menschen deine Website FINDEN und dann bei dir BLEIBEN (Newsletter) und dir VERTRAUEN (Content).

Wie du diese 3 Bausteine jetzt in dein Business einbauen kannst:

Du denkst dir jetzt vielleicht: „Okay, das klingt alles logisch, aber WO fange ich denn jetzt an? Und wie kriege ich das hin, ohne die nächsten 6 Monate nur an meiner Website zu basteln?“

Die gute Nachricht:

Du musst nicht alles auf einmal perfekt machen. Starte mit dem, was den größten Impact hat. Zum Beispiel könnte dein Plan so aussehen:

Woche 1-4: Verkaufsstarke Website

  • Deine Positionierung schärfen und auf den Punkt bringen
  • Website-Struktur und Navigation überarbeiten
  • Texte für die wichtigsten Seiten optimieren
  • ggf. Design konsistenter machen

Woche 5-8: Newsletter System

  • Newsletter-Tool einrichten und Freebie erstellen
  • Anmeldeseite gestalten
  • Willkommenssequenz schreiben
  • Newsletter-Anmeldungen strategisch auf der Website platzieren

Woche 9-12: Sichtbarkeit & Traffic

  • Content-Strategie für deinen Haupt-Kanal entwickeln
  • SEO-Basics umsetzen (damit Google und KI dich finden)
  • Optional: Content für einen weiteren Kanal recyceln, Kooperationen anfragen

Mach deine Website zur besten Mitarbeitern:

Meld dich gern an zum Webinar „Kundenboost statt Technik-Stress – So wird deine Website zur besten Mitarbeiterin“ für 0€ am 23.10.2025 um 19 Uhr und ich zeige dir nochmal im Detail, wie die Zahnräder ineinandergreifen, was hier besonders wichtig ist in den Zeiten, in denen wir uns gerade befinden, und wie du das Ganze auch für dich möglichst unkompliziert und nachhaltig umsetzen kannst.

Lass uns das gemeinsam umsetzen:

Falls du Lust hast, das Ganze nicht alleine zu machen, sondern mit einer Gruppe von Gleichgesinnten und meiner Unterstützung, dann ist mein neues Gruppenprogramm „Rock your Website“ vielleicht genau das Richtige für dich.

In 12 Wochen (+Pufferzeit) bringen wir gemeinsam deine Website, deinen Newsletter und deine Sichtbarkeit so auf Vordermann, dass du endlich die Anfragen bekommst, die du verdienst. Und zwar so, dass du das auch in deinem normalen Alltag unterbringen kannst.

Du wirst schon nach wenigen Wochen erste Ergebnisse sehen. Menschen, die sich für deinen Newsletter eintragen. E-Mails mit Fragen zu deinen Angeboten. Und ja, auch die ersten Kunden, die direkt über deine Website kommen.

Klingt interessant? Dann trag dich auf die unverbindliche Warteliste ein und erfahre als erste, wenn sich die Türen öffnen.

Warum ich (fast) immer WordPress empfehle und was du über Baukastensysteme wissen solltest

Warum ich (fast) immer WordPress empfehle und was du über Baukastensysteme wissen solltest

Du sitzt vor deinem Computer, scrollst durch unzählige Website-Baukästen und fragst dich: „Welches System ist das richtige für mich?“ Squarespace sieht schick aus, Wix wirbt mit Einfachheit, und dann ist da noch dieses WordPress, von dem alle sprechen…

Kann ich sehr gut verstehen – die Auswahl ist einfach überwältigend. In den letzten Jahren habe ich hunderte von Selbständigen dabei begleitet, ihre Website aufzubauen – und dabei eine klare Erkenntnis gewonnen: In 99% der Fälle führt kein Weg an WordPress vorbei.

Warum das so ist und warum WordPress für dich als Coach, Berater*in oder Dienstleister*in die beste Wahl ist, erkläre ich dir in diesem Artikel. Spoiler: Es geht nicht nur um Technik, sondern um deine unternehmerische Zukunft.

Kurz vorab: WordPress.org ist nicht WordPress.com

Bevor wir richtig loslegen, lass uns kurz klären, von welchem WordPress ich spreche. Es gibt nämlich zwei verschiedene Versionen:

  • WordPress.com: Ein gehosteter Service (ähnlich wie Wix)
  • WordPress.org: Die selbst gehostete, kostenlose Software (über die wir hier sprechen)

Ich empfehle dir definitiv WordPress.org – warum das so ist, erkläre ich ausführlich in diesem Artikel über die Unterschiede. Kurz gesagt: Nur mit WordPress.org hast du die volle Kontrolle und Flexibilität.

Flexibilität hoch 10: WordPress kann alles

Stell dir vor, du startest heute mit einem einfachen Coaching-Angebot. In einem Jahr möchtest du vielleicht einen Online-Kurs anbieten. In zwei Jahren einen Mitgliederbereich. Und in drei Jahren eine Community-Plattform.

Mit WordPress? Kein Problem.

Ich nutze zum Beispiel für meine Kursplattform in WordPress Learndash, für einen Mitgliederbereich ist Memberpress sehr beliebt, mit WooCommerce installierst du einen Online Shop und so weiter… (siehe Auflistung weiter unten).

Bei einem Baukastensystem? Du wirst vermutlich an Grenzen stoßen und im schlimmsten Fall komplett umziehen müssen – vielleicht sogar inklusive aller SEO-Erfolge, die du dir mühsam aufgebaut hast.

Was mit WordPress alles möglich ist:

  • E-Learning-Plattformen mit LearnDash oder LifterLMS
  • Mitgliederbereiche mit MemberPress
  • Online-Shops mit WooCommerce
  • Buchungssysteme für deine Coaching-Termine
  • Funnels und Landing Pages
  • Mehrsprachige Websites
  • Komplexe Datenbanken und Kalkulatoren

Das Beste daran: Du musst nicht von Anfang an alles haben (und solltest es auch nicht – sonst überwältigt das nur). WordPress wächst mit dir mit, ohne dass du das System wechseln musst.

Durchsichtige Kostenstruktur: Kein böses Erwachen

Während Baukastensysteme oft mit niedrigen Einstiegspreisen locken und dann bei jeder Erweiterung (teilweise sogar Erweiterungen, die du DSGVO-technisch in Deutschland einfach brauchst) unerwartete Kosten dazu kommen, ist WordPress erfrischend transparent.

Deine WordPress-Kosten im Überblick:

  • WordPress selbst: 0 Euro (open source!)
  • Webhosting: ca. 5-15 Euro/Monat, je nach Webhoster
  • Premium-Theme (z.B. Divi): 89 Euro jährlich oder 249 Euro einmalig (du kannst aber auch mit kostenlosen Themes arbeiten)
  • DSGVO-konforme Rechtstexte: ab 30 Euro einmalig
  • Cookie-Banner Plugin: ca. 49 Euro jährlich

Keine versteckten Kosten, keine Überraschungen. Du weißt immer genau, wofür du bezahlst und hast fast immer die Wahl, einen kostenlosen Dienst/Plugin/Theme zu wählen, wenn du gerade keine finanzielle Flexibilität hast.

Du hast die volle Kontrolle

Bei WordPress gehört dir deine Website wirklich. Du kannst:

  • Jederzeit den Webhoster wechseln (deine Website ist portabel)
  • Backups erstellen und selbst verwalten
  • Jeden Code-Schnipsel anpassen (oder jemanden anheuern, der dir programmiert was du dir wünschst)
  • Beliebige Tools und Services integrieren
  • Deine Daten jederzeit exportieren
  • Entscheiden, ob du nur Dienste aus Deutschland verwendest, oder auch USA-Anbieter z.B.

Vergleich das mal mit Squarespace oder Wix: Dort bist du komplett abhängig vom Anbieter. Wenn der Service eingestellt wird oder die Preise explodieren – Pech gehabt. Meist hast du auch nicht die Möglichkeit, den Code anzupassen und kannst das Design oder die Funktionalität nur eingeschränkt anpassen.

SEO: WordPress ist der klare Gewinner

Suchmaschinenoptimierung ist für Selbständige ein genialer Marketinghebel für mehr Kund*innen. Hier spielt WordPress seine Stärken voll aus:

  • Sauberer, schlanker Code, den Suchmaschinen lieben
  • Vollständige Kontrolle über URLs, Meta-Tags und Strukturdaten
  • Plugins wie RankMath oder Yoast für professionelle Suchmaschinenoptimierung
  • Schnelle Ladezeiten durch optimierbare Themes und Caching-Plugins und einen guten Webhoster
  • Mobile Optimierung nach den neuesten Standards
  • Barrierefreiheit kann bei fast allen Themes optimiert werden (siehe Blogartikel „Barrierefreie Website„)

Die meisten Baukastensysteme generieren aufgeblähten Code und bieten nur begrenzte SEO-Möglichkeiten. Das kann langfristig teurer oder zeitaufwendiger werden, denn du musst dann Kund*innen auf anderen Wegen gewinnen.

DSGVO: Rechtssicherheit statt Roulette

Die Datenschutz-Grundverordnung ist insbesondere für deutsche Unternehmen nicht verhandelbar. Hier wird es bei vielen Baukastensystemen problematisch:

Squarespace beispielsweise ist ein US-amerikanisches Unternehmen. Deine Daten und die deiner Besucher werden auf amerikanischen Servern gespeichert – ein DSGVO-Risiko, das du vermeiden könntest.

Mit WordPress und einem deutschen Hoster bist du auf der sicheren Seite. Plus: Du kannst alle datenschutzrelevanten Einstellungen selbst kontrollieren.

WordPress ist Marktführer weltweit

Aktuelle Zahlen für 2025 zeigen eindrucksvoll:

  • 43,4 % aller Websites weltweit laufen auf WordPress – das ist fast jede zweite Seite im Internet (Quelle)
  • Insgesamt sind das über 564 Millionen Websites (Quelle)
  • Betrachtet man nur Websites, die ein Content-Management-System nutzen (also z.B. nicht händisch programmierte Seiten sondern Systeme wie WordPress, Typo 3, Shopify, Baukastensysteme etc.), kommt WordPress sogar auf einen Markanteil von 60–64 % (Quelle)

Diese Zahlen sind kein Zufall. Sie zeigen: WordPress funktioniert, ist zuverlässig und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Weitere Vorteile, die den Unterschied machen

Riesige Community und Support

  • Unzählige Tutorials, Foren und Hilfestellungen, sodass du eine Antwort auf alle deine Fragen finden kannst
  • Regelmäßige Updates und Sicherheitspatches
  • Tausende von Entwicklern weltweit

Plugin-Ökosystem ohne Grenzen

  • Über 60.000 kostenlose Plugins
  • Für jedes Problem gibt es eine Lösung (oder sie kann programmiert werden)
  • Von simplen Kontaktformularen bis zu komplexen E-Commerce-Lösungen

Zukunftssicherheit

  • Seit 22 Jahren am Markt (2003)
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung
  • Rückwärtskompatibilität gewährleistet

Design-Flexibilität

  • Tausende kostenlose und Premium-Themes
  • Vollständige Anpassbarkeit des Designs
  • Responsive Design als Standard

Aber ist WordPress nicht kompliziert?

Das höre ich oft, und ich verstehe die Sorge. Ja, WordPress ist mächtiger als ein einfacher Baukasten und für Anfänger vielleicht nicht ganz so intuitiv wie ein Baukastensystem – aber das bedeutet nicht, dass es kompliziert sein muss.

Mit der richtigen Anleitung und den passenden Tools ist WordPress genauso benutzerfreundlich wie jeder Baukasten. Der Unterschied: Du hast immer die Option, tiefer zu gehen und mehr zu erreichen.

In meinem Programm Website leicht gemacht zeige ich dir in 4 Wochen, wie du deine verkaufsstarke WordPress-Website erstellst, auch ohne technisches Vorwissen.

Wann macht ein Baukastensystem Sinn?

Fairness muss sein: Es gibt tatsächlich Situationen, wo ein Baukastensystem ausreicht. Wenn du:

  • Nur eine einfache Visitenkarte brauchst
  • Definitiv nie erweitern wirst
  • Keine SEO-Ambitionen hast
  • Bereit bist, langfristig mehr zu zahlen für weniger Flexibilität

Dann kann ein Baukasten auch eine Option für dich sein!
Mehr dazu findest du in meinem Vergleich verschiedener Website-Systeme.

So kannst du mit deiner WordPress-Reise starten

WordPress ist mehr als nur ein Website-System – es ist deine digitale Schaltzentrale für die nächsten Jahre. Ein System, das mit dir wächst, dir gehört und dir alle Türen offenhält.

Du möchtest mit WordPress durchstarten?

In meinem 4-Wochen-Programm „Website leicht gemacht begleite ich dich dabei, deine professionelle WordPress-Website zu erstellen. Du lernst alles, was du brauchst – von der ersten Installation bis zur verkaufsstarken Website.

Deine Website sollte für dich arbeiten, nicht gegen dich. Und MIT deinem Business mitwachsen können, statt dich einzuschränken.

Was denkst du? Bist du bereit, mit WordPress durchzustarten? Schreib mir gerne deine Fragen in die Kommentare!

Wie falsche Erwartungen deinen Website-Erfolg blockieren

Wie falsche Erwartungen deinen Website-Erfolg blockieren

Der Traum von der perfekten Website

Du hast deine Website endlich online gestellt. Wochenlange Arbeit, viele Nerven, vielleicht sogar einige hundert Euro in Design oder Technik investiert – und jetzt… erwartest du, dass die Buchungen reinkommen, die Anfragen sich stapeln und Google dich sofort auf Seite 1 katapultiert.

Und dann? Nichts.
Stille.
Vielleicht flattert eine Spam-Nachricht in dein Postfach oder deine beste Freundin füllt das Kontaktformular aus.

Viele geben an diesem Punkt entmutigt auf und glauben, die Website „funktioniert nicht“. Aber das stimmt so nicht. Das Problem sind oft komplett falsche Erwartungen, die den echten Website-Erfolg blockieren.

Lass uns in diesem Blogartikel mal typische Erwartungen gemeinsam unter die Lupe nehmen:


Erwartung Nr. 1: Sofortige Buchungen nach dem Online-Stellen deiner Website

Viele denken: „Wenn meine Website online ist, rufen die Kund*innen von allein an / buchen sie meine Kurse reihenweise, kaufen meine eBooks wie warme Semmeln.“
Die Realität ist aber: Eine Website ist leider kein Zauberknopf. Sie ist der Startpunkt, nicht das Endziel.

Abgesehen davon, dass deine Website zu Beginn meist noch 0.0 Sichtbarkeit hat: Kund*innen müssen dich erst kennenlernen, Vertrauen aufbauen und irgendwoher von dir erfahren – sei es über Social Media, Empfehlungen, SEO oder deinen Newsletter. Und gerade wenn du deine Website selbst erstellt hast und das nicht von einem Profi hast machen lassen, ist oft noch Luft nach oben: Du kannst deine Message noch klarer rüberbringen, deine Texte besser auf den Punkt bringen, das Design verschlanken, über Zielgruppenrecherche Emotionen wecken und vieles mehr. Du startest gerade erst, du kannst fast immer noch Einiges über Websites und ihr Marketing lernen – und das ist okay!

💡 Mein Tipp: Sieh deine Website als Schaufenster. Aber ein Schaufenster allein reicht nicht – du musst auch Menschen in die Straße bringen, damit sie vorbeilaufen. Du musst herausfinden, was genau die vorbeilaufenden Menschen am meisten anspricht, was Ladenhüter sind und was Kassenschlager. Und am besten sorgst du dafür, dass die, die einmal in den Laden reinkommen auch unbedingt wiederkommen. Das alles passiert nicht an dem Tag, an dem du „Veröffentlichen“ drückst.

Direkt nach Launch: Mach eine kleine „Launch-Kampagne“ (Social Media, persönliche Mails an dein Netzwerk, Kund*innen, die du vielleicht schon über andere Wege gewonnen hast).

Danach: Richte mindestens einen klaren Kund*innen-Magneten ein (z. B. Freebie, also kostenloses Geschenk wie eine PDF mit Tipps inkl. Newsletter-Anbindung, über die du eine Beziehung zu deinen Leser*innen aufbauen kannst).

Kennzahl: Messe, wie viele Menschen deine Startseite besuchen und wie viele davon auf dein Freebie oder dein Angebot klicken. Das wird später noch wichtig!


Erwartung Nr. 2: Sofort bei Google ganz vorne

„Ich habe meine Website online gestellt, also findet Google mich jetzt sofort.“
Schön wär’s, oder?

In Wahrheit ist SEO ein Langzeitspiel. Google braucht Zeit, um deine Seite zu indexieren und einzuschätzen. Und Rankings entstehen durch guten Inhalt, Backlinks (Links von anderen auf deine Website) und kontinuierliche Optimierung.

Selbst wenn du direkt zu Beginn eine handvoll gut recherchierte, suchmaschinenoptimierte Blogartikel schreibst, traut Google dir anfangs oft noch nicht so richtig über den Weg und prüft: Hat die Person einen langen Atem? Wird sie ihre Website regelmäßig pflegen, aktualisieren? Wie reagieren Besucher*innen auf die Website – springen sie sofort wieder ab oder bleiben sie lange auf der Website und scheinen die Texte wirklich zu lesen?

Viele unterschätzen, dass es Monate (und länger!) dauern kann, bis du mit bestimmten Keywords wirklich sichtbar wirst.

💡 Mein Tipp: Starte direkt mit Blogartikeln zu den häufigsten Fragen deiner Kund*innen. Nutze Keywords, optimiere Schritt für Schritt – und hab Geduld. So kann es dir auch passieren, dass auf einmal nach einem Jahr mit einem vorher nicht gelisteten Suchbegriff ganz vorne auftauchst und endlich viele Besucher*innen einströmen.

Spezifische statt allgemeine Keyword-Strategie: Arbeite nicht auf „Coaching Hamburg“ (superkompetitiv) hin, sondern auf konkrete, spezifische Suchbegriffe wie „Coaching für Wiedereinstieg nach Elternzeit Hamburg“.

Plane für dich einen Content-Plan ein, der realistisch machbar ist – zum Beispiel 1 Blogartikel pro Monat mit 1 Hauptkeyword.

Technik: Auch Ladezeiten und mobile Optimierung sind wichtige Basics für deine Suchmaschinenoptimierung – die meisten unterschätzen das.


Erwartung Nr. 3: Gutes Design = Erfolg

„Wenn meine Website nur schön genug aussieht, buchen alle sofort!“
Sorry, aber auch das stimmt leider leider nicht.

Design ist auf jeden Fall wichtig – klar. Es entscheidet unter anderem, ob jemand bleibt und einen guten Eindruck von dir bekommt oder nach 2 Sekunden wieder wegklickt. Aber Design allein bringt dir keine Kund*innen.

Texte, Struktur und klare Handlungsaufforderungen sind hier mindestens genauso entscheidend.

💡 Meine Tipps:

  • Stelle sicher, dass es auf jeder (passenden) Seite auch eine klare Handlungsaufforderung gibt (z. B. „Jetzt buchen / Kontakt aufnehmen / in den Newsletter eintragen“).
  • Teste deine Website mit einer Freundin: Finde sie innerhalb von 5 Sekunden dein Hauptangebot?
  • Mach einen Screenshot deiner Startseite und drucke sie dir aus. Streiche mit einem Textmarker alles durch, was nicht auf dein Ziel (Kontakt/Buchung) einzahlt.

Erwartung Nr. 4: Einmal einrichten reicht

„Ich habe die Website fertiggestellt. Haken dran.“
Das ist einer der größten Irrtümer überhaupt.

Websites sind lebendige Projekte. Sie brauchen Updates, frische Inhalte und kleine Optimierungen. Sonst wirken sie schnell veraltet – für Google und für deine Besucher*innen. Keine Sorge: Du musst nicht täglich weiterbasteln und dir nicht jede Woche ein neues Angebot ausdenken. Aber in fast allen Fällen solltest du festhalten, wie gut deine Website funktioniert – und zum Beispiel prüfen: Wie viele von 100 Besucher*innen melden sich für meinen Newsletter an (Conversion-Rate)? Und mit welchen Mitteln kann ich diese Zahl erhöhen? Hier wirst du testen müssen um zu sehen, was funktioniert – aber es lohnt sich sehr!

💡 Mein Tipp: Tracke unbedingt deine Zahlen – Besucher*innen, Kontaktaufnahmen, welche Seiten werden wie oft aufgerufen, wie lange besucht. Nur wenn du weißt, was wie gut funktioniert kannst du es gezielt optimieren! Sonst stocherst du im Dunkeln und optimierst auf gut Glück.


Erwartung Nr. 5: Die Website verkauft von allein

„Meine Website ist mein Verkaufs-Team.“
Das stimmt – allerdings nur, wenn du sie auch so aufbaust.

Du kennst es bestimmt auch von dir: Wenn du eine Website zufällig aufrufst, die dir gut gefällt – merkst du dir dann den Namen, um später nochmal wiederzukommen? Wirst du von da an regelmäßig vorbeischauen um zu prüfen, ob es neue Angebote gibt? Das klappt vielleicht bei deinem Lieblings-Online Shop, aber wenn du eine Dienstleistung, ein Coaching etc. anbietest, sieht so keine realistische Kundenreise aus.

Die Praxis ist dann eher so: Du findest eine Website, die dich mega anspricht – du vergisst sie leider trotzdem. Ganz ganz vielleicht würdest du direkt ein Miniprodukt kaufen – aber das ist eher selten.

Was können wir also tun, um aus den spontanen Besucher*innen auch Kund*innen zu machen? In fast allen Fällen lautet hier die Antwort: Hol sie in deinen Newsletter, zum Beispiel über ein Freebie – also eine kostenlose PDF, ein Audiotraining, eine Videoserie, einen Minikurs, ein Quiz – was auch immer hier passt. Die Besucher*innen tragen sich ein, erhalten als Dankeschön das Geschenk und du hast ab jetzt den direkten Kontakt zu ihnen über ihr Postfach. Du stellst dich vor, zeigst deine Arbeit, machst klar, warum sie so wichtig ist und wie du das Leben verbessern kannst – und beim nächsten Angebot hast du vielleicht schon deine ersten zahlenden Kund*innen!

Also: Eine Website allein bringt dir keine Verkäufe. Erst im Zusammenspiel mit einer Strategie – Freebie, Newsletter, Social Media, klare Angebote – wird sie zum Herzstück deines Online-Business.

💡 Mein Tipp: Sieh deine Website als Teil deines Funnels, nicht als Endpunkt.


So setzt du realistische Erwartungen

Der Schlüssel ist Klarheit:

  • Deine Website ist das Fundament – aber kein Selbstläufer.
  • Geduld und konsequentes Marketing zahlen sich aus.
  • Inhalte/Design, Newsletter und Sichtbarkeit gehören zusammen.

Mini-Checkliste:

  • Habe ich eine klare Zielgruppe? (Für wen schreibst du sonst deine Texte?)
  • Gibt es überhaupt klare Handlungsaufforderungen (Buttons, Formulare, Angebote)?
  • Bin ich außerhalb meiner Website sichtbar (Social Media, Empfehlungen, Newsletter)?
  • Arbeite ich aktiv an Inhalten für Google und meine Leser*innen?

Fazit: Realistisch dranbleiben statt aufgeben

Falsche Erwartungen blockieren, weil sie zu Frust führen. Du hast es dir ganz anders vorgestellt, bist enttäuscht, entmutigt und denkst dir „Wenn das alles nichts gebracht hat, ist eine Website vielleicht doch nicht der richtige Weg für mich“. Viele brechen ab, kurz bevor die ersten echten Ergebnisse sichtbar werden – und das ist soo schade!!

Wenn du realistisch bleibst und Schritt für Schritt weitermachst, wird deine Website nicht nur schön – sondern dich auch aktiv bei deiner Kund*innengewinnung unterstützen!

Dein nächster Schritt

In meiner kostenlosen Masterclass „Kundenboost statt Technik-Stress – So wird deine Website zur besten Mitarbeiterin“ zeige ich dir am 23.10.2025 um 19 Uhr, wie du deine Website so aufbaust, dass du wirklich Kund*innen über sie gewinnst und eben nicht deine Zeit mit den falschen Aufgaben verschwendest. Zur Masterclass.

WordPress Sicherheit: So schützt du deine Website vor Hackern

WordPress Sicherheit: So schützt du deine Website vor Hackern

WordPress ist das meistgenutzte Content-Management-System der Welt. Das zeigt, wie großartig es ist, macht es aber auch zum beliebten Ziel für Angriffe aller Art. Nach der Installation und Einrichtung solltest du dich noch nicht entspannt zurücklehnen, sondern mit den nachfolgenden Schritten schauen, ob du bei deinem WordPress noch etwas optimieren kannst:

Sicheres Passwort wählen

Vergib unbedingt ein sicheres (=langes, komplexes) Administrator Passwort! Lass dies am beste von deinem Browser generieren und notfalls speichern – ich nutze dafür sehr gerne LastPass. Und wie immer gilt: Nutze nicht überall das gleiche Passwort 🙂 Sonst ist vielleicht neben WordPress auch noch gleich dein E-Mail-Postfach und dein Facebook Account gehackt.

Vermeide „admin“ als Benutzer

Suche dir zugleich am besten schon bei der WordPress Installation einen persönlichen Benutzernamen aus (statt dem Standard admin) und lösche nachträglich den admin Nutzer, falls er doch schon angelegt wurde.

Plugins, Themes und WordPress aktuell halten

Die meisten Angriffe werden durch veraltete Plugins und Themes (oder zu einfache Passworte) möglich gemacht. Um hier immer auf dem neuesten Stand zu sein, solltest du nicht nur WordPress, sondern auch alle installierten Erweiterungen sehr regelmäßig, am besten alle 1-2 Wochen, aktualisieren (gib die Wartung gern an mich ab, wenn du dich darum nicht selbst kümmern möchtest).

WordPress selbst bietet auch die Option, Plugins und Themes automatisch aktualisieren zu lassen – dies kannst du theoretisch einstellen, damit alles von selbst sofort gemacht wird. Ich würde dir diese Option nicht empfehlen (oder höchstens bei super unwichtigen kleinen Plugins), weil du bei einem fehlerhaften Update nicht direkt merkst, dass etwas nicht mehr läuft.

Bei einigen Aktualisierungen empfiehlt es sich außerdem, noch ein wenig abzuwarten – z.B. falls für eine neue WordPress Version noch nicht alle Plugins kompatibel sind und somit noch gar nicht mit der neuen Version funktionieren würden.

Anzahl an installierten Plugins minimieren

Installiere nur die Plugins, die du auch wirklich benötigst. Deinstalliere Plugins unbedingt, wenn sie dir nicht mehr länger dienen (nur deaktivieren reicht hier übrigens nicht, denn dann bleiben die Dateien trotzdem auf deinem Server). Und achte auch darauf, dass du dir keine WordPress Plugins einfach irgendwo herunterlädst, sondern installiere sie wenn möglich über den Plugins -> Installieren Menüpunkt deines Dashboards. Hier kannst du zudem schauen, wie häufig das Plugin im Einsatz ist und wann es zuletzt aktualisiert wurde:

Plugin Nutzung

Bei uralten, wenig genutzten Plugins ist ggf. Vorsicht geboten, gerade da sie vermutlich nicht mehr den neuesten Sicherheitsstandards entsprechen.

Ein Backup einrichten

Damit du für den Fall der Fälle – falls die Seite doch gehackt wurde oder etwas bei einem Update schief gelaufen ist – abgesichert bist, empfehle ich dir, mind. 1x pro Woche ein automatisches Update machen zu lassen. Hierfür kannst du z.B. Updraft Plus (ruhig in der kostenlosen Version) nutzen. Du musst einmal einstellen, wie häufig und wohin welche Daten gesichert werden sollen und wie viele Versionen beibehalten werde sollen und schon bis du fertig!

Oft sichert der Webhoster deine Website zwar auch – da hast du jedoch selbst keinen Einfluss darauf, wie häufig was genau gesichert wird und kannst auch nicht nur einzelne Teile (z.B. nur die Datenbank oder nur die Dateien) zurücksichern.

In diesem Video zeige ich dir, wie du das Backup einrichten kannst.

Benutzerrollen & Rechte – Nur so viel Macht wie nötig

Mal Hand aufs Herz: Hast du schon mal anderen Leuten Zugriff auf deine Website gegeben, weil sie dir „nur kurz helfen“ sollten? Dann kennst du das Risiko: Zu viele Köche verderben nicht nur den Brei, sondern gefährden auch die Sicherheit deiner Seite.
Nutze daher konsequent die WordPress-Benutzerrollen:

  • Administrator: Nur du (oder dein*e Web-Expert*in) sollte diese Rechte haben.

  • Redakteur, Autor, Mitarbeiter: Gib diese Rollen nur, wenn jemand wirklich Inhalte bearbeiten soll – und dann auch nur genau die Rechte, die er oder sie braucht.

  • Abonnent: Ideal für einfache Logins, z. B. bei geschützten Bereichen oder Mitgliederseiten.

Falls jemand dich nicht mehr unterstützt, lösche ihren oder seinen Account. Er kann ja später jederzeit wieder eingerichtet werden, wenn die Person wieder Zugriff benötigt.

Bonustipp: Stell bitte sicher, dass auch alle anderen Administratoren, Redakteure etc. ein sicheres Passwort wählen und dies im Idealfall regelmäßig ändern und nicht für andere Zugänge nutzen. 

👉 Mein Grundsatz: So wenig Admins wie möglich, so viele eingeschränkte Rollen wie nötig. Das senkt das Risiko von ungewollten Änderungen oder Hacks enorm.

SSL-Zertifikat & HTTPS einrichten!

Kennst du dieses kleine Schloss-Symbol in der Browserzeile🔒 – oder alternativ den Hinweis „Nicht sicher“, falls es fehlt? Das Schloss ist kein nettes Gimmick, sondern ein absolutes Muss!
Ohne SSL-Zertifikat wird deine Website nämlich nicht nur von Google abgestraft, sondern die Daten deiner Besucher*innen – vor allem beim Einloggen oder Kontaktformular-Ausfüllen – werden unverschlüsselt übertragen. Und das ist ungefähr so sicher, wie deinen Haustürschlüssel auf die Fußmatte zu legen.
Die gute Nachricht: Fast alle Hoster bieten dir heute ein kostenloses Let’s-Encrypt-Zertifikat an, das du mit wenigen Klicks aktivieren kannst. Danach ist deine Seite über https:// erreichbar und das Schloss erscheint. Achte darauf, dass wirklich alle Seiten auf HTTPS umgeleitet werden – bei Bedarf hilft ein Plugin wie Really Simple SSL oder Better Search Replace (in diesem Youtube-Video zeige ich dir, wie das geht).

Sicherheits Plugins installieren

Auch wenn du alles andere berücksichtigst, machen die folgenden Sicherheitsplugins Sinn:

  • Ninja Firewall, Wordfence Security oder mein Favorit: Limit Login Attempts Reloaded um generelle Attacken auf deine Website zu verhindern (hier reicht jeweils die kostenlose Version für den normalen Schutz erstmal aus). Wenn ein schädliches Script z.B. mehrmals hintereinander versucht, sich als Administrator auf deiner Seite einzuloggen, wird der Account vorsichtshalber eine zeitlang blockiert. Die IP-Adresse der Nutzer wird durch diese Plugins evtl. mitgeloggt, sodass ein entsprechender Hinweis in deiner Datenschutzerklärung erfolgen sollte.
  • WPS Hide Login oder Loginizer – falls man den Adminbereich nicht über die Standard Adresse /wp-login und /wp-admin erreichbar machen möchte. Hilft gegen automatisierte Hackerattacken.

Zwei-Faktor-Authentifizierung – Admin-Zugang doppelt abgesichert

Du willst Hackern so richtig den Spaß verderben? Dann setze unbedingt auf Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)!
Das heißt: Neben deinem Passwort brauchst du beim Einloggen noch einen zweiten Code, z. B. aus einer Authenticator-App auf deinem Handy. Damit schützt du deinen Zugang auch dann, wenn dein Passwort in falsche Hände gerät.
Ich empfehle dir die Plugins Security Optimizer, Two Factor oder WP 2FA, die sich recht easy einrichten lassen und deine Login-Sicherheit massiv erhöhen.

Wichtig für die 2FA: Es gibt oft auch für Administratoren keine Hintertür – wenn du nicht mehr reinkommst, ist die einzige Möglichkeit, das Plugin händisch, also z.B. über ein FTP Programm, zu löschen. Falls du dir das nicht selbst zutraust stelle besser vorher sicher, dass dich jemand dabei unterstützen könnte.

Hier ein Screenshot der 2FA Konfigurationsmöglichkeit in meinem Lieblings-Security-Plugin Security Optimizer:

Security Optimizer mit 2 Faktor Authentifizierung

PHP Version aktuell halten

Bei deinem Hoster kannst du in der Regel einstellen, welche PHP Version für deine Website genutzt werden soll.

WordPress selbst zeigt mittlerweile bei veralteten Vesionen einen Warnhinweis im Backend an – spätestens dann ist es höchste Zeit, deine Seite auf die neueste PHP Version umzustellen. Solltest du hierbei Schwierigkeiten haben, kontaktiere am besten deinen Hoster.

Bei all-inkl.com kannst du es nach dem Login in die Verwaltung über all-inkl.com/kas beim Menüpunkt Domain einstellen:

PHP Version umstellen

Mit diesen wenigen Schritten hast du die Sicherheit deines WordPress schon sehr erhöht. Lass gern einen Kommentar hier, wenn du noch weitere Tipps oder Fragen hast 🙂

Du willst ganz sicher sein, dass deine Website nicht angreifbar ist?
Lass sie von mir einmal gründlich durchchecken!

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Barrierefreie Website – Der komplette Guide für WordPress und Divi (inkl. Screenreader-Optimierung)

Barrierefreie Website – Der komplette Guide für WordPress und Divi (inkl. Screenreader-Optimierung)

Das Thema Barrierefreiheit für Websites ist nicht nur ethisch wichtig, sondern seit dem neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (sag das mal 3x schnell hintereinander 😅) auch rechtlich relevant geworden.

Als Webdesignerin werde ich immer häufiger gefragt: „Muss meine Website barrierefrei sein?“ und „Wie mache ich meine WordPress-Website barrierefrei?“

In diesem ausführlichen Blogartikel zeige ich dir:

  • Wann das neue Barrierefreiheitsgesetz für dich gilt
  • Wie du prüfst, ob deine Website barrierefrei ist
  • Schritt-für-Schritt Anleitungen für WordPress und Divi
  • Wie du deine Website für Screenreader optimierst
  • Welche Tools dir bei der Umsetzung helfen
  • Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Was bedeutet Barrierefreiheit bei Websites?

Barrierefreiheit (auch Web Accessibility genannt) bedeutet, dass deine Website für alle Menschen zugänglich und nutzbar ist – unabhängig von körperlichen oder technischen Einschränkungen.

Das betrifft konkret Menschen mit:

  • Sehbehinderungen oder Blindheit (nutzen oft Screenreader, wo ihnen der Bildschirminhalt vorgelesen wird)
  • Hörbehinderungen oder Gehörlosigkeit
  • Motorischen Einschränkungen (können z.B. keine Maus verwenden)
  • Kognitiven Beeinträchtigungen
  • Temporären Einschränkungen (z.B. gebrochener Arm)

Eine barrierefreie Website ist aber nicht nur für Menschen mit Behinderungen hilfreich – sie verbessert die Nutzererfahrung für alle Besucher*innen und kann sogar dein SEO-Ranking positiv beeinflussen! Also unabhängig davon, ob das Gesetz für dich gilt oder nicht, kannst du dir aus diesem Artikel eine Verbesserungsvorschläge für deine Website mitnehmen!

Das Barrierefreiheits-stärkungsgesetz – gilt es für deine Website?

Ab dem 28. Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) auch für bestimmte private Unternehmen. Die wichtigste Frage ist: Bist du betroffen?

Wer muss seine Website barrierefrei gestalten?

Das Gesetz gilt für Unternehmen, die Dienstleistungen für Verbraucher*innen anbieten in folgenden Bereichen:

  • E-Commerce und Online-Shops (Verkauf von Produkten)
  • Dienstleistungen im Bereich Mobilität (z.B. Reisebuchungen, Taxi-Services)
  • Bankwesen und Finanzdienstleistungen
  • Kommunikationsdienste (Telefonie, Messaging)
  • Personenbeförderung (Fluglinien, Bahn, Bus)
  • Audiovisuelle Mediendienste (Streaming, Video-on-Demand)

So prüfst du, ob das Gesetz für dich gilt:

  1. Bietest du Dienstleistungen für Endverbraucher*innen an? (B2C, nicht B2B)
  2. Fällst du in eine der oben genannten Kategorien?
  3. Hast du mehr als 10 Mitarbeiter*innen ODER einen Jahresumsatz über 2 Millionen Euro?

Wenn du alle drei Fragen mit „Ja“ beantwortest, dann gilt das Gesetz für dich. Für einen Großteil der Leser*innen hier – mich eingeschlossen – wird das Gesetz also offiziell nicht gelten.

Aber Achtung: Auch wenn du nicht direkt betroffen bist, ist es sinnvoll, deine Website barrierefrei zu gestalten – für bessere Nutzererfahrung und potenzielle Kund*innen.

Die Richtlinien für barrierefreie Websites – WCAG 2.1

Es wird jetzt etwas technisch, aber wichtig: Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 sind der internationale Standard für barrierefreie Websites. Sie basieren auf vier Grundprinzipien:

1. Wahrnehmbar (Perceivable)

Informationen müssen für alle Nutzer*innen wahrnehmbar sein.

Das heißt konkret: Die Inhalte müssen für alle erfassbar sein – auch z.B. für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigung.
Beispiel:
Du hast ein schönes Bild auf deiner Startseite, das zeigt, wie du mit Kund*innen arbeitest. Wenn du keinen Alternativtext (ALT-Text) hinzufügst, weiß ein Screenreader nicht, was darauf zu sehen ist – und blinde Menschen bekommen diese Info nicht mit.
Lösung: Schreib z. B. als ALT-Text: „Coach arbeitet mit Kundin in hellem Büro, beide lachen.“

2. Bedienbar (Operable)

Die Website muss mit verschiedenen Eingabemethoden bedienbar sein.

Das heißt konkret: Nutzer*innen müssen sich auf deiner Website zurechtfinden – auch ohne Maus.
Beispiel:
Eine Nutzerin kann nur mit der Tastatur navigieren – doch dein Menü klappt nur per Maus auf? Dann ist die Seite für sie nicht nutzbar.
Lösung: Achte darauf, dass dein Menü, Buttons und Formulare per Tabulator erreichbar sind. Das kannst du selbst testen: Einfach mal mit der Tab-Taste durch deine Seite springen.

3. Verständlich (Understandable)

Inhalte und Bedienung müssen verständlich sein.

Das heißt konkret: Inhalte und Bedienung sollen klar und nachvollziehbar sein – auch bei kognitiven Einschränkungen oder wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist.
Beispiel:
Du schreibst: „Tragen Sie zur Authentifizierung bitte Ihren Token ein.“
Vielleicht wissen aber viele gar nicht, was genau ein Token und eine Authentifizierung genau sind. Verständlicher wäre: „Gib bitte deinen Anmeldecode ein.“
Lösung: Vermeide Fachchinesisch und erkläre, was du meinst – am besten so, dass auch 12-jährige ohne Expertise in deinem Bereich verstehen können.

4. Robust (Robust)

Die Website muss mit verschiedenen Technologien kompatibel sein.

Es gibt drei Konformitätsstufen: A (grundlegend), AA (erweitert) und AAA (höchste Stufe). Für die meisten Websites ist Level AA der angestrebte Standard.

Das heißt konkret: Deine Website sollte mit möglichst vielen Geräten, Browsern und Hilfstechnologien funktionieren.
Beispiel:
Ein Formularfeld ist falsch programmiert, sodass ein Screenreader es nicht erkennt – z. B. fehlt das „Label“, das erklärt, was hier eingetragen werden soll.
Lösung: Nutze sauberen, standardkonformen HTML-Code oder gute Page Builder mit sinnvoller Strukturierung. Lass deine Seite am besten mal von einem Screenreader „vorlesen“ – du wirst staunen, was da (nicht) ankommt.

Und was ist mit den Stufen A, AA und AAA?

Die WCAG kennt drei Stufen:

  • A: Das absolute Minimum – hier geht es z. B. um einfache Tastaturbedienung oder ALT-Texte.
  • AA: Der Standard, den öffentliche Stellen und auch die meisten Unternehmen anstreben sollten.
  • AAA: Die Königsdisziplin – zum Beispiel mit Gebärdensprachvideos oder besonders einfacher Sprache.

Für die meisten Websites reicht Level AA – aber selbst das ist oft noch Neuland. Und genau deshalb lohnt sich ein Blick auf die wichtigsten Stellschrauben, die du auch ohne Technikstudium umsetzen kannst. Bevor du damit loslegst, kannst du erstmal den Status Quo abfragen.

So prüfst du, ob deine WordPress-Website barrierefrei ist

Bevor du mit der Optimierung beginnst, solltest du deine WordPress-Website einmal unter die Lupe nehmen.

Das kannst du zum Beispiel mit den folgenden Tools ausprobieren:

Automatisierte Tests über Online-Tools

  1. Experte.de
    • Mein aktueller Favorit!
    • Als Website aufrufbar: https://www.experte.de/barrierefreiheit
    • Prüft deine Website und alle Unterseiten und gibt dir deutschsprachige Hinweise dazu, was genau auf welcher Seite optimiert werden müsste (z.B. Kontrast erhöhen)
  2. WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool)
    • Kostenlose Browser-Erweiterung
    • Zeigt Fehler direkt auf der Website an
    • Link: wave.webaim.org
  3. axe DevTools
    • Browser-Erweiterung für Chrome/Firefox
    • Sehr detaillierte Fehleranalyse
    • Perfekt für Entwickler*innen
  4. Lighthouse
    • In Chrome DevTools integriert
    • Prüft auch Performance und SEO
    • Rechtsklick → Untersuchen → Lighthouse

Nach der Analyse wird dir dann ein umfangreicher Bericht zur Verfügung gestellt inkl. Verbesserungshinweisen (die mal mehr, mal weniger kryptisch sind 😬)

Manuelle Tests

Automatisierte Tools erfassen nur etwa 30% aller Barrieren. Daher sind manuelle Tests wichtig:

  1. Tastatur-Navigation testen
    • Navigiere nur mit der Tab-Taste durch deine Website
    • Alle Elemente sollten erreichbar und sichtbar fokussiert sein
  2. Screenreader testen auf deinem Computer
    • Windows: NVDA (kostenlos)
    • Mac: VoiceOver (integriert)
    • Teste, ob alle Inhalte vorgelesen werden (ist nicht ganz einfach, die Bedienung von Screenreadern zu verstehen, je nachdem welches System du nutzt musst du dafür evtl. noch eine spezielle Anleitung zu Rate ziehen)
  3. Kontraste prüfen

Hierzu gelten die offiziellen Empfehlungen für Level AA:

Ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 ist erforderlich für normalen Fließtext.
Für großen Text (mindestens 18 pt oder fett formatiert) genügt ein Verhältnis von 3:1.

Level AAA (höchste Stufe):

Ein Verhältnis von mindestens 7:1 für normalen Text
und mindestens 4,5:1 für großen oder fetten Text.

Barrierefreiheit in WordPress umsetzen – Schritt für Schritt

WordPress bietet von Haus aus bereits eine gute Basis für Barrierefreiheit. Hier ist deine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Barrierefreies Theme wählen

Wenn du noch kein Theme hast, wähle ein Theme, das als „accessibility-ready“ bzw. „Für Barrierefreiheit geeignet“ zertifiziert ist.

In WordPress kannst du dazu bei Design -> Themes nach Funktionen filtern:

Beliebte barrierefreie Themes sind:

  • Twenty Twenty-Four
  • Astra
  • GeneratePress
  • Kadence

Wenn du wie ich das Divi-Theme nutzt, kannst du weiter unten Tipps finden, wie du deine Inhalte damit weitestgehend barrierefrei umsetzt.

Schritt 2: Überschriften richtig strukturieren

Sorge dafür, dass die Überschriften auf deinen Seiten – mit H1, H2 usw. eingeteilt – korrekt verwendet werden. Auf jeder Seite kannst du nur eine H1 verwenden, wenn du weitere Unterüberschriften hast, sollten diese H2 sein und Überschriften, die deine Inhalte noch feiner einteilen dann H3, also ungefähr so:

html<h1>Hauptüberschrift (nur einmal pro Seite)</h1>
<h2>Hauptabschnitt</h2>
<h3>Unterabschnitt</h3>
<h2>Zweiter Hauptabschnitt</h2>

Ich kenne ja einige, die die Überschriften danach auswählen, wie groß der Text gerade dargestellt werden soll – das solltest du allerdings ab jetzt nicht mehr tun.

In WordPress:

  • Nutze die Überschriften-Blöcke im Gutenberg-Editor (oder im Divi Builder beim Textmodul die H1, H2 etc. Auswahl)
  • Überspringe keine Überschriftenebenen (nicht von H1 auf H3)
  • Pro Seite nur eine H1-Überschrift

Übrigens empfehle ich dir auch wenn du das Divi-Theme oder ein anderes Theme mit Pagebuilder verwendest, die Blogartikel ruhig mit dem Gutenberg-Editor zu schreiben. Der erzeugt meist sehr sauberen Code ohne Schnickschnack, während du bei Pagebuildern eigentlich immer noch weitere Codeschnipsel auf deiner Seite hast, die die Barrierefreiheit verringern.

Schritt 3: Alt-Texte für alle Bilder

Generell solltest du schon beim Hochladen der Bilder in deine Mediathek darauf achten, dass du einen „vernünftigen“ = sprechenden Dateinamen (also z.B. Frau-am-Computer.jpg statt IMG01238.jpg) verwendest.

In den ALT-Texten /ALT Tags beschreibst du dann, was genau in dem Bild zu sehen ist.

So geht’s in WordPress:

  1. Klicke auf ein Bild im Editor (oder in der Mediathek)
  2. Rechte Sidebar → „Alt-Text (alternativer Text)“
  3. Beschreibe den Bildinhalt prägnant – was sieht man auf dem Bild?
  4. Bei dekorativen Bildern: Alt-Text leer lassen, sonst wird vom Screenreader was vorgelesen, was gar nicht relevant ist

Gute Alt-Texte:

  • „Frau arbeitet am Laptop im Café“
  • „Balkendiagramm zeigt Umsatzsteigerung von 20%“

Schlechte Alt-Texte:

  • „Bild1.jpg“
  • „Klicke hier“
  • Zu lange Beschreibungen

Schlechte Linktexte:

  • „Hier klicken“
  • „Weiterlesen“
  • „Mehr“

Gute Linktexte:

  • „Kostenlose Website-Checkliste herunterladen“
  • „Preise für Webdesign-Pakete ansehen“
  • „Kontakt für individuelle Beratung“

Schritt 5: Farben und Kontraste optimieren

Als nächstes schaust du, ob du wirklich Farben mit guten Kontrasten verwendest – falls nicht, kannst du diese jetzt anpassen.

WordPress-Anpassungen:

  1. Gehe zu Design → Customizer → Farben oder → Global – Farben (je nachdem, welches Theme du verwendest, kann dies auch an anderer Stelle stehen – bei Divi findest du Farben z.B. bei Divi → Theme Optionen → Standardpalette Farbauswähler und kannst diese dann separat bei Typographie, Buttons, Footer etc. im Theme Customizer einstellen)
  2. Prüfe alle Farbkombinationen mit https://coolors.co/contrast-checker/112a46-acc8e5, oder WebAIM Contrast Checker (oder einem anderen Kontraste-Tool deiner Wahl)
  3. Mindestkontrast: 4.5:1 für normalen Text, 3:1 für große Überschriften – wenn du es ganz genau wissen willst:

Schritt 6: Formulare barrierefrei gestalten

Wichtige Elemente:

  • Jedes Eingabefeld braucht ein eindeutiges Label (quasi einen Titel für das Feld)
  • Pflichtfelder solltest du deutlich kennzeichnen (üblich ist ein *)
  • Fehlermeldungen sollten klar formuliert sein, damit man genau weiß, was nicht passt (z.B. Postleitzahl darf nur aus 5 Ziffern bestehen)

Schritt 7: Videos barrierefrei einbinden

  • Untertitel für alle Videos
  • Audio-Beschreibung für wichtige visuelle Inhalte
  • Steuerelemente mit Tastatur bedienbar

Wenn du Videos aus Youtube einbettest, würdest du es über diesen angepassten Code machen können:

html<!-- Barrierefrei eingebettetes YouTube-Video -->
<div class="video-container" role="region" aria-label="Video: Website-Optimierung Tipps">
<iframe
src="https://www.youtube.com/embed/VIDEO-ID?cc_load_policy=1"
title="Website-Optimierung: 10 wichtige Tipps"
allowfullscreen>
</iframe>
</div>

Schritt 8: Menü barrierefrei gestalten

Damit dein Hauptmenü barierefrei wird, prüfe einmal die folgenden Punkte:

Skip-Links einbauen
Ermögliche deinen Besucher*innen, direkt zum Hauptinhalt zu springen – ohne sich erst durch zig Menüpunkte oder Header-Elemente tabben zu müssen. Das spart Nerven und Zeit. Beispiel: Ein unsichtbarer Link ganz oben auf der Seite, der beim Fokus sichtbar wird und direkt zum Inhalt führt. Klingt unscheinbar, macht aber einen riesigen Unterschied.

Tastaturfreundlich statt Maus-zentriert
Dein Menü sollte sich komplett mit der Tastatur bedienen lassen – also per Tab-Taste durchklickbar, Untermenüs sollten sich mit Enter öffnen lassen und nicht nur beim Hovern mit der Maus auftauchen. Probiere es selbst mal aus: Hände weg von der Maus und einmal durch die Navigation tabben. Läuft’s flüssig?

Aktuellen Menüpunkt markieren
Ein kleiner, aber wichtiger Helfer für die Orientierung: Markiere den aktuell aktiven Menüpunkt visuell – z. B. durch eine andere Farbe oder Unterstreichung. So wissen alle sofort, wo sie sich auf deiner Website gerade befinden.

Breadcrumb-Navigation ergänzen
Besonders auf größeren Websites lohnt sich eine Brotkrumen-Navigation (auch Breadcrumbs genannt). Sie zeigt übersichtlich den Pfad zur aktuellen Seite an – z. B. Startseite > Blog > SEO-Tipps. Du kennst es vielleicht aus Online-Shops, aber oft macht dies auch auf Websites mit viel Inhalt Sinn. Es hilft nicht nur Nutzer*innen mit Screenreader, sondern auch allen anderen, die sich sonst schnell verirren.

Schritt 9: Barrierefreie Schriftarten für Websites: Das solltest du bei der Schriftwahl beachten

Barrierefreiheit endet nicht beim Überschriftenlevel oder den Kontrasten – auch die gewählte Schriftart beeinflusst ganz erheblich, wie gut deine Inhalte wahrgenommen werden.

Denn: Eine schöne Schrift bringt nichts, wenn sie niemand entziffern kann.

Hier sind ein paar einfache, aber oft übersehene Regeln, mit denen du die Lesbarkeit deiner Website sofort verbesserst:

Diese Schriftarten solltest du auf barrierefreien Websites vermeiden

  • Schnörkelschriften und verspielte Fonts (z. B. für Zitate oder Überschriften) wirken zwar hübsch, sind aber oft schwer lesbar, besonders für Menschen mit Legasthenie, Sehschwäche oder Konzentrationsproblemen.
    → Wenn überhaupt, dann bitte sparsam und nur dekorativ als Akzent verwenden.
  • Zentrierter Fließtext über mehrere Zeilen:
    Klingt unwichtig, aber erschwert beim Lesen enorm die Orientierung – gerade bei längeren Absätzen. Der Blick muss bei jeder neuen Zeile erst wieder den Anfang suchen.
    → Besser: Linksbündig – das ist übrigens auch auf Mobilgeräten deutlich angenehmer. Netter Nebeneffekt: Verringert auch die Absprungrate deiner Besucher*innen, weil sie deinen Text besser und einfacher aufnehmen können!
  • Längere Texte in Großbuchstaben (VERSALIEN):
    Wir erkennen Wörter nicht nur Buchstabe für Buchstabe, sondern als Form – Großbuchstaben zerstören diese Form und sollten daher auch nicht für längere Texte verwendet werden.
    → Verwende Großbuchstaben nur für ganz kurze Wörter oder Buttons.
  • Zu dünne, zu kleine oder extrem gestaltete Schriftarten:
    Gerade bei kleiner Darstellung oder schlechtem Kontrast gehen feine Linien unter. Achte also darauf, dass insbesondere feine / dünne Schriftarten ausreichend groß dargestellt werden, damit sie lesbar bleiben.
    → Wichtig für Mobilansicht & ältere Bildschirme!

Empfohlene Schriftarten für barrierefreie Websites: 19 gut lesbare Fonts

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nutze gut ausgebaute, serifenlose Schriften, die speziell für Bildschirmdarstellung optimiert wurden.
Hier findest du eine Auswahl von 19 Schriftarten, die sich für barrierefreie Websites besonders eignen:

Google Fonts – zuverlässig & DSGVO-konform einbindbar (lokal, wie ich das in diesem Blogartikel zeige)

  • Poppins – klar, modern, vielseitig
  • Open Sans – Klassiker mit sehr guter Lesbarkeit
  • Inter – speziell für Interfaces entwickelt
  • Roboto – technisch & vertraut
  • Lato – weich und neutral
  • Source Sans Pro – neutraler Allrounder
  • Nunito / Nunito Sans – freundlich, leicht rund
  • Work Sans – schlicht und effektiv
  • IBM Plex Sans – modern mit Charakter
  • Mulish – leicht und vielseitig einsetzbar

Weitere barrierefreundliche Schriften:

  • Arial – langweilig, aber funktional
  • Verdana – für Bildschirmdarstellung entwickelt
  • Tahoma – sehr gute Abstände, ideal für kleinere Schrift
  • Trebuchet MS – webfreundlich & robust
  • Atkinson Hyperlegible – speziell für Sehbehinderte entwickelt
  • Fira Sans – technisch, gut bei kleinen Schriftgrößen
  • Segoe UI – von Microsoft für gute Lesbarkeit optimiert
  • Quicksand – eher weich, aber gut strukturiert
  • Helvetica Neue – gut lesbar, aber nur mit sauberem Einbau empfehlenswert

Mehr zur Auswahl findest du in meinem Blogartikel „Schriftarten für deine Website wählen„.

Divi barrierefrei gestalten – Spezielle Tipps

Divi ist nicht von Haus aus barrierefrei, kann aber mit einigen Anpassungen deutlich verbessert werden:

Divi-spezifische Probleme und Lösungen

Problem 1: Fehlende Überschriften-Struktur

  • Lösung: Nutze die Text-Module und stelle die Überschriften manuell ein
  • Markiere dafür eine Zeile und wähle H1, H2, H3 etc. bewusst aus – passend zur Inhaltsstruktur

Tipp: Auf jeder Seite sollte es nur eine H1 geben – das ist die Hauptüberschrift. Danach folgt logisch die H2 (z. B. für einzelne Abschnitte) und dann H3 (z. B. für Unterpunkte).

Problem 2: Fehlende Alt-Texte bei Hintergrundbildern

  • Lösung: Nutze das Bild-Modul statt Hintergrundbilder für wichtige Inhalte

Problem 3: Slider sind schwierig für Screenreader

Wenn es irgendwie möglich ist, solltest du auf Slider verzichten (das gilt nicht nur für das Divi-Theme). Oft lassen sie sich nicht per Tastatur bedienen, die Inhalte darin werden nicht korrekt vorgelesen und die Bewegung lenkt ab oder ist nicht steuerbar.

Wenn du unbedingt Slider nutzen möchtest, dann …

  • Max. 3–5 Slides – und diese kurz & aussagekräftig
  • Keine Autoplay-Funktion aktivieren, wenn der Slider nicht manuell pausiert werden kann
    das geht oft direkt im Inhaltsbereich unter „Slider -> Autoplay“: NO statt YES 🙂
  • Pfeile & Punkte gut sichtbar machen, damit Nutzer*innen sehen, dass hier etwas gesteuert werden kann

Wie genau das im Detail umgesetzt wird, lernst du auch in meinem Divi Powerkurs.

Hilfreiche Plugins und Tools

WordPress-Plugins für Barrierefreiheit

1. WP Accessibility

  • Kostenlos
  • Skip-Links einfügen: Besucher*innen können per Tastatur direkt zum Hauptinhalt springen, ohne durch Header und Menü zu tabben.
  • Formulare verbessern: Das Plugin ergänzt fehlende Beschriftungen (Labels) und sorgt so dafür, dass Screenreader die Felder korrekt vorlesen.
  • Fehlende Alt-Texte kennzeichnen – damit du keinen vergisst.
  • Barrierefreiheits-Hinweise anzeigen – z. B. zu Kontrasten oder Strukturelementen.

2. One Click Accessibility – fügt eine Toolbar zu deiner Website hinzu!

Mit dieser Toolbar können Besucher*innen selbst:

  • Schriftgröße ändern – Ideal für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft.
  • Kontrastmodus aktivieren – Z. B. hoher Kontrast oder dunkler Hintergrund.
  • Screenreader-Modus einschalten – Anpassungen, die das Lesen per Screenreader erleichtern.
  • Unterstreichung aller Links – Für bessere Sichtbarkeit von klickbaren Elementen.
  • Benutzerdefinierte Einstellungen für Farben und Sichtbarkeit

3. AccessibleWP – Accessibility Toolbar

  1. Kostenlos
  2. Tastaturnavigation: Ermöglicht die Navigation mit der Tastatur.
  3. Animationen deaktivieren: Schaltet CSS3-Animationen aus.
  4. Kontrastmodus: Bietet Optionen für dunklen Kontrast und ermöglicht die Auswahl benutzerdefinierter Farben.
  5. Schriftgröße ändern: Erlaubt das Vergrößern oder Verkleinern der Schriftgröße.
  6. Lesbare Schriftart: Wechselt zu einer besser lesbaren Schriftart.
  7. Titel markieren: Hebt Überschriften hervor.

Die Plugins werde ich in Kürze testen und dann hier im Detail berichten! Schreib mir gern in die Kommentare, ob du eins der Plugins – oder ein anderes – schon kennst und nutzt und empfehlen kannst.

Häufige Fehler bei der Barrierefreiheit vermeiden

Fehler 1: Nur auf automatisierte Tests vertrauen

Problem: Tools wie WAVE erfassen oft nur 30% aller Barrieren.

Lösung: Kombiniere automatisierte Tests mit manuellen Tests:

  • Tastatur-Navigation testen
  • Screenreader verwenden
  • Verschiedene Browser testen

Fehler 2: Alt-Texte für dekorative Bilder

Problem: Dekorative Bilder sollten leere Alt-Texte haben.

Beispiel:

html<!-- Dekoratives Bild -->
<img src="deko-linie.jpg" alt="" role="presentation">

<!-- Inhaltliches Bild -->
<img src="team-foto.jpg" alt="Unser fünfköpfiges Team bei der Arbeit">

Problem: Links nur durch Farbe zu kennzeichnen reicht nicht. Sie sollten unterstrichen sein, oder du arbeitest alternativ mit Icons wie z.B. 🔗, die du vor oder nach den Linktext stellst. Den folgenden CSS Code könntest du für eine Unterstreichung in deinem Theme Customizer bei „Zusätzliches CSS“ eintragen und deine Farbe entsprechend anpassen.

Codebeispiele:

css/* Nur Links im Fließtext unterstreichen */
p a,
li a {
color: #005fcc;
text-decoration: underline;
}

Das eignet sich, wenn du z. B. Links im Footer, Header oder Navigationsmenü ausnehmen willst.

css/* Alle Links unterstreichen, aber NICHT innerhalb von Buttons oder mit Bildern */
a {
color: #005fcc;
text-decoration: underline;
}

/* Ausnahmen definieren */
a.et_pb_button, /* Divi-Buttons */
a.button, /* generische Button-Klassen */
a img, /* verlinkte Bilder */
.et_pb_button a, /* Buttons innerhalb von anderen Elementen */
.wp-block-button__link, /* Gutenberg-Buttons */
a[class*="button"] /* Buttons mit „button“ im Klassennamen */
{
text-decoration: none !important;
}

Diese Variante funktioniert gut mit Divi, Gutenberg und vielen Themes – du kannst sie bei Bedarf noch um eigene Button-Klassen erweitern.

Fehler 4: Unverständliche Fehlermeldungen

Problem: „Fehler in Feld 3“ sagt nichts aus.

Lösung: Konkrete, hilfreiche Fehlermeldungen:

html<!-- Schlecht -->
<div class="error">Ungültige Eingabe</div>

<!-- Gut -->
<div class="error" role="alert">
    Die E-Mail-Adresse muss ein @-Zeichen enthalten.
    Beispiel: name@domain.de
</div>

Video: Barrierefreie Website ab 2025: Wer ist betroffen & 5 einfache Maßnahmen

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Mehr Informationen

Fazit: Barrierefreiheit ist ein Prozess

Barrierefreiheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Starte mit den wichtigsten Punkten:

  1. Prüfe deine rechtliche Verpflichtung mit den Kriterien oben
  2. Teste deine aktuelle Website mit den vorgestellten Tools und manuellen Tests
  3. Behebe die wichtigsten Probleme zuerst (Überschriften, Alt-Texte, Kontraste)
  4. Implementiere systematisch weitere Verbesserungen
  5. Teste regelmäßig mit echten Nutzer*innen

Die Investition in Barrierefreiheit lohnt sich: Du erreichst eine größere Zielgruppe, verbesserst dein SEO-Ranking und zeigst gesellschaftliche Verantwortung 💪. Außerdem ist eine barrierefreie Website oft auch für alle anderen Nutzer*innen benutzerfreundlicher!

Brauchst du Hilfe bei der Umsetzung? Barrierefreiheit kann am Anfang überfordernd wirken. Gerne unterstütze ich dich mit einem VIP Umsetzungstag dabei, deine WordPress-Website mit Divi barrierefrei zu gestalten – von der ersten Analyse bis zur vollständigen Umsetzung.

Schreib mir gerne in die Kommentare, welche Fragen du zur Barrierefreiheit hast oder welche Tools du bereits verwendest!